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Freisprechungsfeier der Innung Traunstein

115 Gesellen der Innung Traunstein freigesprochen

Der berufliche Erfolg aber auch die enorm hohe Zahl an erfolgreichen Gesellen begeisterte: Am 16.03.2023 wurden in Palling 115 junge Gesellen im Rahmen der Freisprechungsfeier der Innung für Elektro- und Informationstechnik Traunstein von den Pflichten ihres Lehrverhältnisses freigesprochen und in den Gesellenstand gehoben.

Obermeister Peter Müller lobte in seiner Festrede die gute Zusammenarbeit zwischen Ausbildungsbetrieben, Berufsschulen, Bildungszentren, der Kreishandwerkerschaft, der Innung und hier insbesondere auch mit dem Prüfungsausschuss.

Seine Würdigung galt an dem Abend aber besonders den erfolgreichen Gesellen: Ihr Erfolg nach der dreieinhalbjährigen Ausbildung ist der Grund für die Festveranstaltung. „Das war die richtige Entscheidung! Sie haben eine Lehre in einem zukunftsträchtigen Handwerk abgeschlossen.“ Elektriker sind in vielen Zukunftsthemen tätig, wie beispielsweise Klimaanlagen nachrüsten, Wärmepumpen errichten, die Technisierung im Wohnungsbau wie Smart Home oder die Versorgung mit Ladepunkten für E-Mobilität sicherstellen. Er sprach in dem derzeitigen Umfeld von einem „Arbeitsplatz-Schlaraffenland.“

Die jungen Fachkräfte hätten enorme Chancen, dürften sich aber nicht darauf ausruhen: Weiterbildung sei notwendig, vorhandenes Wissen müsse beständig ausgebaut werden. „Bleiben sie dem Handwerk treu!“ war seine Bitte an die jungen Fachkräfte.  

Topmodernen Beruf erlernt

Oberstudiendirektor Wolfgang Kurfer von der Berufsschule I Traunstein machte mit einem Wortspiel deutlich, was er von der Ausbildung hält: „Ein toller Handwerksberuf – in dem Spannung garantiert ist!“. Er lobte die Ausbildung mit dem international anerkannten dualen Abschluss in Schule und Betrieb, der den Start in die berufliche und private Selbständigkeit für die jungen Menschen ebne. Er lobte auch von Berufsschulseite die gute Zusammenarbeit aller, die zum Gelingen und erfolgreichen Abschluss der Ausbildung beigetragen hätten. „Ihr habt das erste Etappenziel ‚gut ausgebildet‘ erreicht. Unsere Regionen freuen sich auf euch junge, gut motivierte Fachkräfte mit Träumen und Visionen!“. Energie- und Gebäudetechnik sei aktueller und gesuchter denn je. Die jungen Gesellen hätten einen „topmodernen Beruf“ erlernt, zeigte sich der Schulleiter überzeugt.

Prüfungsvorsitzender Alois Ortner ging auf die statistischen Zahlen der beiden Prüfungen ein. In der Sommerprüfung 2022 haben von 41 Teilnehmern 38 bestanden. Der Notendurchschnitt lag bei 3,17. In der Winterprüfung haben von 88 Teilnehmern 77 der zur Prüfung angetretenen Lehrlinge mit Erfolg abgeschlossen. Der Notendurchschnitt liegt bei 3,33. Zusätzlich haben insgesamt 94 weitere Lehrlinge an der Zwischenprüfung teilgenommen.

Trotz der Belastungen durch Corona hätten viele ein gutes persönliches Ergebnis und damit ein gutes Gesamtergebnis erreicht. Die erfolgreichen Gesellen haben damit den Grundstein für ihr berufliches Leben gelegt. Dennoch gelte der Grundsatz: „Nach der Lehre beginnt erst das richtige Lernen.“ Als Gesellen, aber auch später als Meister bis hin zur Selbständigkeit stünden den jungen Elektro-Handwerkern alle Chancen offen.

Höhepunkt der Festveranstaltung war die von Obermeister Müller vorgenommene offizielle Freisprechung, in der die jungen „Ex-Lehrlinge“ von den Pflichten des Lehrverhältnisses freigesprochen und in den Gesellenstand gehoben wurden. Die Anwesenden quittierten das jahrhundertealte Ritual mit einem lang anhaltenden Applaus.

Hohe Fachkompetenz gewürdigt

Herausragend bei der Aushändigung der Gesellenbriefe dabei die Ehrung der Besten, die in diesem Jahr mit zusätzlichen Auszeichnungen durchgeführt wurde: Konnte man doch mit dem Systemelektroniker Simon Metzendorf vom Ausbildungsbetrieb Meisl in Berchtesgaden den Bundessieger beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks ehren.

Und auch Lukas Rasp vom Ausbildungsbetrieb Wiltsch aus Berchtesgaden hatte sein außerordentliches Können als Kammersieger Elektroniker in der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik unter Beweis gestellt.

Besonders gewürdigt wurden auch die Besten der beiden Gesellenprüfungen. In der Sommerprüfung 2022 überzeugte Andreas Wagner vom Ausbildungsbetrieb Burghart in Schwindegg mit einem Notendurchschnitt von 1,4. Prüfungsbester der Winterprüfung 2023 ist Sebastian Sedlmeier von der Firma Zach aus Tacherting-Emertsham mit einem Notendurchschnitt von 1,3.

Anschließend wurden die weiteren Gesellenbriefe verteilt. Dies sorgte für viele fröhliche und stolze Gesichter – von den erfolgreichen Gesellen über all diejenigen, die in den dreieinhalb Jahren Lehrzeit zum Gelingen der Ausbildung beigetragen haben.

Zünftig wurde es immer dann, wenn die Blaskapelle Emertsham aufspielte. Zur Musik feierten die Anwesenden noch lange den beruflichen Erfolg der jungen Gesellen.

 
Ehrung der Besten (v.l.): Obermeister Peter Müller, Simon Metzendorf, Lukas Rasp, Andreas Wagner, Sebastian Sedlmeier und Prüfungsausschussvorsitzender Alois Ortner
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