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Jahreshauptversammlung der Innung Bayreuth

„Bayreuth ist eine Macht“

Informierten die Mitglieder der Innung Bayreuth: Von links die Betreuer der Azubi-Projekte Jürgen Retsch und Hans Höß, Referent Olaf Weinert, Obermeister Bernd Zeilmann und stellvertretender Obermeister Andreas Baumann. Foto: Elektroinnung Bayreuth/Bäumel-Schachtner

Innung blickt auf erfolgreiches Jahr zurück – Berufsvertreter sind gefragt

Auf ein weiteres Jahr erfolgreiche Arbeit hat die Innung Bayreuth im Rahmen ihrer Jahreshauptversammlung zurückgeblickt. Egal, ob bei Smart Home, Elektromobilität oder auch im Krisenfall Blackout: Die Berufe, die die Innung vertritt, sind hoch gefragt und müssen immer am Puls der Zeit sein, bilanzierte Obermeister Bernd Zeilmann. Er informierte zusammen mit Vorstandskollegen und Fachvertretern umfassend über aktuelle Themen und stellte dabei auch heraus, wie effektiv die Innung arbeitet: „Bayreuth ist eine Macht“, sagte er.

Zahlreich sind die Mitglieder zur Jahreshauptversammlung erschienen. „Und das, bei der derzeitigen Auftragslage“, freute sich Zeilmann über die gute Resonanz. Formalia wie die Absegnung der Jahresrechnung 2022 – mit einem leichten Defizit, das auf gestiegene Prüfungskosten zurückzuführen ist - und die einstimmige Verabschiedung des Haushaltsplans 2023 mit 75.000 Euro an Ein- und Ausgaben gingen reibungslos über die Bühne. Vorstand und Geschäftsführung wurden ohne Gegenstimme entlastet.

Aber es gibt auch Aufreger-Themen. Dass nach dem Wegfall der notwendigen Werkstattbesichtigung in Bayern anders als im restlichen Deutschland für die entsprechende Fachkraft zwei Schulungen in fünf Jahren nicht notwendig sein sollen, dafür hat Zeilmann kein Verständnis: „Man hätte dafür einen Mitgliederentscheid gebraucht. Es ist ein Riesenunmut da, da die Bayern immer ausscheren“, ärgert sich der Obermeister.

Der Innungschef blickte auch auf die Vorbereitung auf einen möglichen Blackout im vergangenen Winter zurück: „Das war durchaus ein Szenario.“ Die Bundesnetzagentur habe bestätigt, es habe Angriffe auf die kritische Infrastruktur gegeben und ein regionaler Ausfall der Energieversorgung wäre durchaus möglich gewesen. Zusammen mit dem Roten Kreuz habe man sich umfassend vorbereitet, die Schulungen seien gut besucht gewesen. Zeilmann habe auch die politischen Mandatsträger und Bürger informiert, wie wichtig eine funktionierende Notstromversorgung sein könne. Über den Verband hat es hierzu im Dezember eine Webkonferenz zum Thema „Laienbedienbare Ersatzstromversorgung“ gegeben.

Einen Termin nannte der Obermeister auch noch: Grund zu feiern gibt es am 23. und 24. Mai. Im Rahmen der Fachmesse eltec in Nürnberg wird auch der 100. Geburtstag des Landesinnungsverbands begangen. Die Innung kann bis zu zehn Vertreter schicken, um die Geselligkeit zu pflegen, soll auch ein Bus eingesetzt werden.

Von erfolgreichen Gesellenprüfungen berichtete Lehrlingswart Detlef Küfner. Es habe sogar vier Kandidaten mit einer Gesamtnote 2 gegeben. Der Kontakt zur Berufsschule sei intensiviert worden. „Die aktuelle Problematik mit dem Mangel an Auszubildenden normalisiert sich bei uns wieder. Schauen wir gespannt und erwartungsvoll in die Zukunft“, so die Einschätzung des Lehrlingwarts.

 

Viel Aktuelles aus dem Verband hatte Andreas Baumann parat. Er berichtete über die Entwicklung der Schulstandorte und aktuelle Trends im Handwerk. Die Nachfrage Smart Home steigt dabei im Fachbereich massiv, gab er Einblick: „18 Prozent der Kunden steuern zum Beispiel Heizung und Thermostat über Smart Home, das sind sieben Prozent mehr als im Vorjahr.“ Zwei von drei Kunden haben aber ihm zufolge Angst vor Cyberangriffen auf ihr Zuhause – eine Gefahr, die bei Discounter-Zubehör durchaus gegeben sei. „Wir müssen den Kunden aufklären“, rief er auf. Dies gelte auch für Balkonanlagen: „Jeder denkt, so ein Gerät muss man einfach nur anstecken, aber es gibt zig Vorschriften.“ Es wurde auch auf einen Reparaturbonus, den es bereits in Österreich und Thüringen gibt, verwiesen. Weiterverwenden statt verschrotten und Reparaturen attraktiver machen muss die Devise sein.

Breiten Raum nahm die innovative Initiative der Innung Bayreuth in Zusammenarbeit mit der inAkademie in Kulmbach ein. Im Rahmen verschiedener Coachings werden Azubis gezielt auf ihren Beruf und später auch auf die Gesellenprüfung Teil I und Teil II vorbereitet. Coach Hans Höß stellte das Konzept zusammen mit seinem Mitstreiter Jürgen Retsch vor. „Es geht dabei darum, aus vernünftigen Auszubildenden gute Gesellen zu machen“, erklärte Höß. Im Einstiegscoaching geht es um die Grundlagen zur Arbeitssicherheit, aber auch um Grundlagen wie „wen darf ich auf der Baustelle duzen.“ In den Azubi-Coaching zur perfekten Prüfungsvorbereitung Gesellenprüfung I und II werden die jungen Menschen fit gemacht, wie sie in die Prüfung gehen sollen – nicht in kurzen Hosen -, wer sie prüft und was von ihnen erwartet wird.

Es werden aber auch Kurse zum Thema „Der Monteur als Azubi-Pate“ angeboten. Dabei geht es darum, dem Lehrling einen Ansprechpartner im Unternehmen zur Seite zu stellen, den er alles fragen kann, was ihm auf den Nägeln brennt.

Fachbereichsleiter Konrad Hoffmann kündigte an, sich auf der Fachleitertagung auch inhaltlich einzubringen.

Die Software epINSTROM stellte Olaf Weinert vor. „Wir sind Lösungsfinder“. Mit der Profi-Software können Niederspannungsanlagen einfach geplant, berechnet, geprüft und dokumentiert werden.

Obermeister Bernd Zeilmann verwies zum Schluss noch auf die von der inAkademie organsierte „KNX Energy Summit 2023“ am 8.-9. November in Hirschaid und freute sich über eine gelungene Veranstaltung. Seine Bilanz: „Alle sprechen über die Energiewende. Aus Erfahrung spricht unser Handwerk.“

 
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